Wiedererweckung

Aus LARPMagier
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wiedererweckung, Wiederbelebung und Wiederauferstehung - Der Tod als Neubeginn

Von Alaf dem Alten aus Lubana

Im Leben eines Jeden kommt es früher oder später einmal zu dem Punkt, an dem das Ereignis Tod eintritt, was dazu fürht, daß in der Regel die Seele, oder das was von vielen Menschen als die Seele bezeichnet wird, den Körper verläßt und die leblose Hülle in der Ebene, in der der Tod eingetreten ist, zurückbleibt. Diese leblose Hülle ist dann einem natürlichen Zerfallsprozeß ausgesetzt, der sich über Jahre hinziehen kann und an dessen Ende eine völlige Vernichtung der Hülle steht, so daß nunmehr lediglich die Erinnerung an die entsprechende Person zurück bleiben.

An dieser Stelle scheint die Frage interessant zu sein, in welchem Maße eine kundige Person in der Lage ist, diesen Vorgang des Todes rückgängig zu machen. Wir unterscheiden drei Arten, einen Körper wieder zum Leben zu bewegen.

Die erste Art, auf die ich jedoch an dieser Stelle nicht weiter eingehen will, ist die Wiedererweckung. Unter Wiedererweckung versteht die Wissenschaft einen Zustand, in dem der Körper wieder zu einem Leben erweckt wird, ohne daß die Lebensenergie wieder mit dem Körper zusammengeführt wird. Bei diesem Zauber, der nicht sehr kompliziert ist und in seinen Anfängen selbst von einem magus adepticus gewirkt werden kann, wird der Körper, die leblose Hülle, in einen Zustand der Bewegung versetzt und auf die Reste des Unbewußten in seinem Sein Zugriff genommen. Dieser Vorgang läßt sich am einfachsten mit den Worten der Bewegung , insbesondere der Wiederbewegung, umschreiben. Der Körper ist somit in der Lage, sich im Rahmen seiner ursprünglichen Möglichkeiten zu bewegen. Jedoch ist dies nur auf eine ganz besondere Art und Weise möglich.

Aufgrund der Tatsache, daß dem Körper jedwede Energie entzogen worden ist und der Zerfallsprozeß bereits eingetreten ist, daß heißt die Knochen starr geworden sind, ist es dem Körper nur möglich, sich sehr langsam und starr zu bewegen. Da das Bewußtsein nicht mehr im Körper weilt, ist es auch nicht möglich, diese Hülle in einer Weise anzusprechen, wie es vor dem Tode der Fall gewesen ist. Nur einfache Befehle ist der Körper in der Lage zu verstehen und auch ihnen Folge zu leisten. Dieser Zustand nach der Wiedererweckung ist nicht als Leben im eigentlichen Sinne zu bezeichnen, denn ohne Seele und mit dem ständigen Zerfall des Körpers kann nicht von Leben gesprochen werden. Diese Wesen werden als nicht tot, nonmortis – untot, bezeichnet.

Dieser Zauber, der eine verstorbene Person kurzzeitig in dieses untote Leben zurück ruft, ist in einigen Situationen recht nützlich, da es das Bergen von Toten auf dem Schlachtfeld vereinfacht. Andererseits ist an dieser Stelle zu bemerken, daß auch verschiedene Magier auf diesen Zauber in größerem Umfang zurückgreifen, da eine Kriegerschar aus Untoten sehr wohl als Machtpotential zu begreifen sind. Denn Untote kennen weder Furcht, noch widersprechen sie Befehlen, sie schlafen nie und brauchen keinen Sold. Demnach sind solche Zauber in vielen Landen als nex magia geächtet und mit der Todesstrafe bedroht. Wie jedoch angekündigt, möchte ich weniger auf die Wiedererweckung eingehen, sondern mich vielmehr auf die Wiederbelebung und Auferstehung konzentrieren.

Die Wiederbelebung und die Auferstehung unterscheiden sich in wesentlichen Punkten, führen jedoch im Allgemeinen wieder darauf hinaus, daß der Körper mit der Seele vereint wird und das Lebewesen wieder zu einem wahren Leben zurückkehrt

Als Voraussetzung für eine Wiederbelebung benötigt der Zauberer verschiedene Komponenten, zu denen neben dem Körper auch eine intakte Seele gehört. Die Schwierigkeit besteht im Allgemeinen darin, daß die Seele mit dem Körper wieder vereint werden muß, dabei ist besonders darauf zu achten, daß die Seele nicht nur den Körper aufsucht, sondern zum einen auch dort bleibt und zum anderen diesen Körper auch als Heim anerkennt.

Dies führt zu dem Punkt, daß der Körper auch der Seele zugehörig sein muß, denn in der Regel ist es so, daß es nicht ohne weiteres möglich ist, eine Seele in einen Körper zu zwingen, der ihr fremd ist. Es ist in diesem Fall wie ein Schloß mit einem Schlüssel. Nur wenn der Schlüssel, daß heißt die Seele paßt, wird das Tor zum Leben geüffnet.

Zur Vorbereitung eines Rituales, welches eine Person wieder zum Leben verhilft, ist es notwendig, den Ritualplatz auf eine ganz besondere Art und Weise vorzubereiten. Auf dies Vorbereitung eines Geländes auf ein Ritual, die Zeichnung der arkanen Symbole und Linien der Macht werde ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Es ist jedoch darauf zu achten, daß eine gewisse Verbindung zum Astralraum bestehen muß, um die aragh elementum, die Lebensenergie in diese Welt zu leiten und für die Zwecke der Wiederbelebung zu mutzen. Ich verweise an dieser Stelle auf eine frühere Abhandlung, die sich mit dem Astralraum auseinandersetzt. Der innere Zirkel sollte in jedem Fall sehr stark sein und somit auch in der Lage, die Energie in den Ritualraum hineinzulassen, jedoch sollte er verhindern, daß diese wieder Energien entweichen.

Nach Abschluß der Vorbereitungen der Wiederbelebung ist es erforderlich, Kontakt mit dem Toten aufzunehmen.

Die geschieht durch den Zauber mit Toten reden. Sollte dieser nicht wünschen, wieder in die Welt der Lebenden zurückzukehren, wird ihn auch keine Macht der Welt in den leblosen Körper zwingen können.

Jedenfalls wäre dies nicht so einfach und wenig sinnvoll. Bei Personen, die einer Gottheit huldigen ist es so, daß diese zumeist auf ein Leben nach dem Tode beharren, weil es ihnen dort angeblich besser gehen soll, diese Narren. Eine Befragung der Toten sollte in jedem Fall im Vorfeld durchgeführt werden, auch zur Sicherheit aller Ritualteilnehmer, denn sollte die Seele, die nicht in den Körper zurückkehren will, aus unterschiedlichen Gründen doch in den Ritualkreis gelangen, kann dies mit einer geisterähnlichen Manifestation im Inneren enden, die für den Magier sehr gefährlich sein kann. Denn diese Geister der Verstorbenen regieren in der Regel sehr aggressiv und greifen den Magier unverzüglich an, der sich dann diesen Angriffen nicht erwehren kann. Sollte jedoch die Vorbereitung abgeschlossen sein und eine Bewilligung des Verstorbenen zur Wiederbelebung bestehen, kann nunmehr die Zusammenführung der Seele mit dem Körper beginnen.

Zunächst muß mit der Seele in dem Sinne Kontakt aufgenommen werden, daß einWeg zu dem Körper markiert wird, eine Lokalisation dieser im Astralraum ist somit unabdingbar. Sodann muß eine Kraft erzeugt werden, die dazu führt, daß diese Seele in diese Ebene, in der das Ritual stattfindet, gezogen wird. Hierzu ist es notwendig, ein Portal zu öffnen. Hierbei sei jedoch anzumerken, daß dieses Unterfangen sehr kompliziert ist und mit aller nötigen Sorgfalt vorbereitet und durchgeführt werden muß. Es sei zu bedenken, daß ein tor zwischen den Welten auch in beiderlei Richtung arbeiten kann und natürlich nicht nur für einen, sondern auch für einige andere zugänglich ist.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, daß darauf geachtet werden muß, daß lediglich die Seele zurückkehren darf, die auch für den Körper bestimmt ist. Es kommt immer wieder vor, daß eine andere Energieform, unter Umständen lediglich partiell, Zugang zu den Körper erlangt und somit eine Bewußtseinsänderung herbeigeführt werden kann. Vorsicht und vor allem Erfahrung ist im Umgang mit der Wiederbelebung notwendig. Dieses Ritual ist sehr zeitaufwendig und vor allem kräftezehrend.

Es ist jedoch einem jeden magus möglich, dem Einsichten in die hohe Magie gewährt wurden, eine spezielle Formel zu erlernen, die spezielle dazu erschaffen wurde, dieses Ritual zu verkürzen. Dieser Zauber ist jedoch sehr selten und schwer zu erlernen, so daß es wesentlich einfacher erscheint, die Rituale umfassend vorzubereiten und korrekt auszuführen, als sich auf die Suche nach solcher Thesis zu begeben und sie auch noch zu erlernen. Nun aber wieder zurück zum Thema dieser Abhandlung – die Wiederbelebung. Sollte es geglückt sein, die Seele mit dem Körper zu vereinen, ist somit der Zustand vor dem Verlassen der Seele, sprich dem Tode, wieder hergestellt. Das heißt soviel, wie daß der Tote, nunmehr wieder lebende, wieder im Sterben liegt. In der Regel ist es so, daß der Körper tödlich verwundet ist oder sich ein Gift, welches tödlicher Natur ist, im Körper befindet. An dieser Stelle ist es notwendig, entsprechende Wunden zu heilen, wobei magische Heilungen zu bevorzugen sind, und die Gifte, auch das entsprechende Gift der Leichen, welches in jedem Toten entsteht, zu neutralisieren. Auch Krankheiten, wie verschiedene Seuchen, müssen an dieser Stelle geheilt werden. Es scheint demzufolge ratsam für jeden magus, der nicht in der magia medicam geschult ist, einen fähigen Heiler für die Wiederbelebung zu Rate zu ziehen.

Diese Heilung des Körpers sollte schnell erfolgen, damit der Tod der Person nicht erneut eintreten kann.

Dies stellt uns vor ein weiteres Problem. Unter Umständen ist der Körper der Person schon soweit beschädigt, daß es nicht möglich ist, ihn soweit am Leben zu erhalten, bis die Heilung vollzogen werden kann. Die kann der Fall bei großflächiger Skelettierung und Amputation der Fall sein. In diesem Fall sollte im Vorfeld der Wiederbelebung ein Ritual vollzogen werden, in dem der Körper wieder hergestellt wird. Dieses ist jedoch sehr Zeit und kräftezehrend, zudem zumeist der Körper über keine regenerativen Fähigkeiten mehr verfügt und der Körper zum Teil neu erschaffen werden muß.

Somit sollte der magus sich überlegen, ob das Ziel den Aufwand lohnt, oder ob die Auftraggeber dieser Wiederbelebung nicht doch einen anderen Preis zahlen sollten, als einige Goldmünzen, was in einigen Fällen schon zur Erfüllung einiger persönlicher Wünsche beigetragen haben soll.

Es gibt jedoch einen Fall, in dem eine Wiederbelebung aussichtslos ist. In diesem Fall, wenn der Körper an einem fortgeschrittenen Alterungsprozeß verstorben ist. Natürlich gibt es auch noch andere Zustände der leblosen Hülle, die dazu führen können, daß eine Wiederbelebung nicht durchgeführt werden kann. Es ist jedoch an dem Zustand des Alters sehr anschaulich zu beschreiben, denn es ist nicht möglich, einen natürlichen Alterungsprozeß rückgängig zu machen, so daß ein Leben nach der Wiederbelebung nur von sehr kurzer Dauer wäre.

An dieser Stelle möchte ich auf ein Wesen verweisen, welches in der Lage ist, sein Leben zu verlängern, indem es sein Körper verjüngt. Der Feuervogel, der auch als Phönix bezeichnet wird, hat eine Lebensspanne von etwa 1000 Jahren.

Nach dieser opfert sich der Phönix in einem Meer aus Feuer, indem er sich selbst verbrennt, wobei sein Körper zu Asche zerfällt, aus der dann sein Körper neu erschaffen wird. Dies bedeutet etwa, daß der Phönix in der Regel weiter leben kann, somit ewig lebt, was aber nicht weiter relativiert werden kann, da solche Tiere sehr selten sind und den Kontakt mit den Menschen scheuen.

Es ist nicht auszuschließen, daß es einem sehr erfahrenen und fähigen magus gelingt, diese Selbstverbrennung des Phönix zu seinen Zwecken nachzuvollziehen und somit auch eine Person zum Leben zu erwecken, die an einem unheilbaren Leiden oder an der Schwäche des Alters gestorben ist. Solch ein Zauber, sollte er in einem Ritual gelingen, wird als Auferstehung bezeichnet und ist lediglich in Verbindung mit einer Wiederbelebung zu vollziehen.

Jedermann, der versuchen sollte, auf diese Art und Weise einen Körper zu heilen, sollte sich zweier Punkte bewußt sein. Dieses Ritual, welches eine Wiederbelebung mit einer Auferstehung kombiniert, ist sehr kräftezehrend. Es mag für viele unter uns leichter sein, ein halbes duzend Menschen wiederzubeleben, als eine Person solch einem Ritual zu unterziehen. Zum anderen ist es auch sehr gefährlich, denn durch die sengenden Flammen wird der Körper vollständig zerstört, so daß, sollte das Ritual mißlingen, nichts weiter als ein Haufen Asche , unter Umständen nicht nur von der leblosen Hülle, zurückbleibt.