DieGabeDerMagie

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Textdaten
Titel: Die Gabe der Magie
Autor (IG): Meister Sergios
Texttyp: InGame
Sprache: Deutsch


Die Gabe der Magie

"Es kann getan werden. Es ist die Kunst des Meisters der Veränderung, und du wirst sie erlernen. Aber du darfst weder ein Ding, einen Stein noch ein Sandkorn verändern, bis du weißt, was an Gutem oder Bösem diesem Akte folgen wird. Die Welt ist im Gleichgewicht, im Equilibrium. Die Macht eines Magiers, zu verändern und zu beschwören, kann das Gleichgewicht dieser unserer Welt erschüttern. Sie ist gefährlich, diese Macht, sie ist bedrohlich. Sie muß dem Wissen folgen und den Bedürfnissen dienen. Eine Flamme zu entfachen bedeutet, einen Schatten zu werfen”

Zunächst ist die Frage von Belang, was einen Menschen oder Nichtmenschen dazu befähigt, Magie im eigentlichen Sinne zu wirken, und wie diese Gabe erkannt und gefördert werden kann.

Wie die Erfahrungen der vergangenen Jahrhunderte uns gezeigt haben, gibt es nicht viele der Auserwählten, die in der Lage sind, sich die aragh arcanum zu Nutze zu machen und somit Magie zu wirken. Der Anteil der Magier in der Bevölkerung Bretoniens ist nahezu konstant geblieben, jedoch muß darauf hingewiesen werden, daß die alten Schriften besagen, daß Magier erst zu dem Zeitpunkt verstärkt in Bretonien auftraten, als mit der großen Bibliothek in Bretonien die Studienmöglichkeiten geschaffen wurden, die einem Adepten der arkanen Künste dazu verhelfen, unter Anleitung eines Magus tiefere Einblicke in die Dinge des Seins zu erlangen. Dies wirft offensichtlich die Frage auf, ob die Möglichkeiten einer fachgerechten Ausbildung im direkten Zusammenhang mit der Menge des Potentials fähiger Lehrlinge stehen möge. Wenn dies so wäre, könnte die Magiergilde der Mondschwingen in jeder größeren Stadt ein Gildengebäude errichten und somit die Anzahl der Mitglieder der Gilde innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches steigern, denn viele Menschen verspüren den Wunsch, Magie wirken zu können.

Sie würden viel Geld für ein Studium in der Gilde zu Verfügung stellen, was zur Folge hätte, daß sich die finanzielle Lage der Gilde verbessern würde, die Lehrmittel und Möglichkeiten der Gilde einen größeren Umfang annehmen würden; das Niveau der Lehrveranstaltungen würde sich verbessern und die Gilde würde fähigere Magier hervorbringen… . Dies erscheint mir sehr illusorisch und ist lediglich ein Wunschtraum, denn wie wir alle wissen, hat dies nichts mit der Realität gemein.

Wie jede Gilde oder Akademie ist auch die Mondschwingengilde bemüht, ständig neue Mitglieder zu werben, die sich der langwierigen Ausbildung unterziehen wollen. Jedoch ist dieses Bemühen mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die in der Natur der Gabe der Magie liegen, die nur den Auserwählten zu Vorteil gereicht wurde. Die Gabe der Magie wird dem Kind in die Wiege gelegt. Dies muß jedoch nicht heißen, daß ein Magus seine Gabe an seinen Sohn weitergibt oder ein Magus auf magiebegabte Eltern zurückblicken kann. Es kommt häufig vor, daß diese Gabe einige Generationen überspringt oder nicht rechtzeitig erkannt wird, um Nutzen daraus zu ziehen. Dies bringt uns nun zu dem Punkt, der so wichtig ist für zukünftige Lehrlinge der aragh arcanum: das Erkennen und Fördern der Gabe von Geburt an.

Ein Kind, welches mit dieser Gabe geboren wird. Ahnt nichts von seinen Fähigkeiten, sich in Zukunft vielleicht die arkanen Energien zu Nutze machen zu können. Die Anzeichen dieser sind sehr spärlich und selbst für erfahrene Magier schwer zu erkennen und von ihrer Stärke und Intensität höchst verschieden. Diese Anzeichen können vieler Art sein.

Zum einen ist es möglich, daß diese Kinder plötzlich anfangen, Dinge zu sehen und zu erkennen, die für andere verborgen bleiben. Der Astralraum ist vielfältig in seiner allgegenwärtigen Art und zeigt den Auserwählten Dinge und Farbenspiele, die anderen nicht sichtbar sind. Ein Kind mit der Gabe kann somit schon in frühen Kindesjahren Einblicke in ihn gewinnen.

In seiner kindlichen Naivität wird es sich nun sogleich seinen Eltern oder Freunden anvertrauen - diese können zumeist die Beobachtungen des Kindes nicht nachvollziehen, was zu Unverständnis führt. Eine mögliche Folge ist, daß sich das Kind vor seinen Wahrnehmungen verschließt, was seinem Talent höchst unförderlich ist. Oder es steigert sich hinein. Kein Kind will mehr etwas mit dem "etwas anderen" zu tun haben, was es zu einem Einzelgänger werden läßt. Sein Talent wird zwar gefördert, jedoch tritt eine soziale Vereinsamung ein. Viele Eltern dieser Kinder schätzen die ersten Anzeichen der Magiebegabung auch als eine Art von chronischen Schwachsinn ein, obwohl das Kind lediglich hochintelligent ist und zu den Auserwählten gehört. Bei der Suche nach solchen Kindern sollte man sich diese Einzelgänger und als schwachköpfig bezeichnete Kinder etwas genauer anschauen. Unter ihnen befinden sich zumeist sehr fähige Lehrlinge, die lediglich auf Unverständnis bei ihrem Umfeld gestoßen sind.

Ein weiteres Anzeichen kann erst später, erstmals zwischen dem sechsten und achten Sommer, eintreten. Das Potential der aragh arcanum, welches das Kind in sich trägt, ist noch sehr gering und unausgebildet, jedoch ist es ihm auch möglich, diese Kräfte zu entfesseln. Eine Möglichkeit, sie zu entfesseln, scheint in Aggression zu liegen.

Viele Beobachtungen in dieser Hinsicht wurden bereits in ausführlichen Studien und Statistiken festgehalten, auf die ich hiermit verweisen möchte. Als Beispiele möchte ich die häufigsten Erscheinungsformen anführen. Wenn in einer Küche plötzlich Teller und Krüge zerspringen, sich wie von unsichtbarer Hand geführt bewegen oder gar zu schweben beginnen, obwohl die Mutter, die ihr Kind schilt, mehrere Schritte neben ihnen steht, kann dies darauf zurückzuführen sein, daß das Kind seine arkanen Energien in einem Anfall von Wut und Zorn unkontrolliert freisetzt, was dann diese Auswirkungen aus die Umwelt zur Folge haben kann.

Eine andere recht häufige Erscheinungsform ist in physischen Auseinandersetzungen mit anderen Kindern zu beobachten. Die magiebegabten Kinder sind meist Außenseiter, was dazu führt, daß sie das Ziel des Spottes anderer Kinder werden. Sollte dieser Spott in einem Angriff auf den Auserwählten enden, kann es vorkommen, daß er nach dem Erdulden von Schlägen und den damit verbundenen Schmerzen seinen Zorn in einem unkontrollierten Ausbruch von aragh arcanum zur Geltung bringt. Dies kann dazu führen, daß die Angreifer von einer wellenartigen Erschütterung im Astralraum erfaßt und über mehrere Meter zurück geschleudert werden.

Die dritte Stufe der Anzeichen kann, je nach Stärke der Fähigkeiten des Kindes, ein bis zwei Sommer vor Beginn der Reife zum Mann oder zur Frau auftreten. Diese Stufe ist schon mit der Beherrschung der einfachen Magie der Lehrlinge gleichzusetzen. Ein Kind kann kleinere Dinge levitieren lassen, Gegenstände bewegen, in der Dunkelheit seine Hand im Sonnenlicht erstrahlen lassen, eine Flamme hervorrufen, der Möglichkeiten sind viele gegeben.

Eine weitere Stufe der Anzeichen der Begabung zur Magie gibt es nicht, denn wie die Erfahrungen zeigen, verliert die Gabe mit der Mannesreife oder der Reife zur Frau ihre Intensität, bis sie schließlich ganz erlischt. Dieses Phänomen läßt sich damit begründen, daß eine sehr starke Veränderung der Physis während dieser Zeit vonstatten geht.

Dem Unerfahrenen, Ungeübten ist es nicht möglich, seine Fähigkeiten über diesen Zeitraum er Veränderung hinweg zu bewahren, was zu Folge hat, daß er sie verliert und nie mehr in der Lage sein wird, in die tiefen Geheimnisse der höheren Magie vorzudringen oder gar die Befähigung der Magie vollständig verliert.

Die Tatsache, daß die Grundbegabung mit dem Alter abnimmt, macht es essentiell notwendig, die Auserwählten möglichst früh zu erkennen und einer grundlegenden Ausbildung zuzuführen.

Je besser sie vor der Mannesreife den Umgang mit der aragh arcanum verstehen, desto wahrscheinlicher ist es, daß sie ihre Gabe und ihre Fähigkeiten über den Zeitraum der Veränderung hinweg bewahren oder gar verstärken können.

Meister Sergios, 1196