Existenzebenen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. August 2011, 10:44 Uhr
Textdaten | |
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Titel: | Existenzebenen |
Autor (IG): | Meister Sergios |
Texttyp: | InGame |
Sprache: | Deutsch |
Existenzebenen
Wie wir alle wissen, gibt es neben der Welt, auf der wir leben, noch andere Ebenen. Dem Kundigen sollte es möglich sein, Tore zwischen ihnen zu öffnen, die er und andere Wesenheiten zu durchschreiten in der Lage sein dürften. Ich habe mich nie sonderlich mit Beschwörungen und Herbeirufungen während meiner Zeit als Lehrling beschäftigt und auch im Nachhinein fand ich kein Interesse an diesen dämonologischen Künsten. Dennoch möchte ich hier niederschreiben, was ich weiß.
Somit möchte ich nun kundtun, welche Existenzebenen es gibt und was ihnen zu eigen ist. Ferner werde ich ebenfalls auf die Grundschemata einer Beschwörung eingehen.
Beschwörungen öffnen die Barriere zwischen den verschiedenen Weltenebenen, die unser Multiversum bilden und erlauben übernatürlichen Wesen den Eintritt in die Welt der Menschen, auf der wir leben. Beschwörer haben sich diesem Gebiet der Magie verschrieben und sich somit auf die Herbeirufung von Dämonen und Elementarwesen spezialisiert. Ebenfalls sind sie sehr kundig, was deren Kontrolle in Form von Schutz-, Binde- und Bannzauber angeht.
Uns Schülern der magischen Wissenschaften sind fünf verschiedene Existenzebenen geläufig.
Die elementare Urebene ist das eine Extrem ihrer. Die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Eis sind in ihr noch vollständig voneinander getrennt. Dort herrscht vollständige Ordnung, die keinem Wandel unterliegt. Ihre Bewohner sind unter dem Begriff Elementarwesen bekannt.
Auch in den Urwelten ist die rohe Kraft der Elemente noch das beherrschende Moment, doch treffen die Kräfte von Feuer und Eis, von Wind, Wogen und Fels aufeinander, und im Wechselspiel ihrer Gewalten beginnt zum ersten Mal die Entwicklung von Neuem. Eine typische Urwelt bietet Vulkane, deren feuriges Gestein auf eisige Gletscher trifft, sturmgepeitschte Urozeane, reißende Ströme, die sich ihren Weg durch junge, schroffe Gebirge erzwingen. Auch diese Welten werden unter Umständen noch von Elementarwesen bewohnt.
Im Zentrum dieser Existenzebenen liegt unsere Welt, die Welt der Menschen, und zahllosen Parallelwelten, in denen ein ungefähres Gleichgewicht zwischen den Mächten des Chaos und der elementaren Grundordnung herrscht. Trotz ihrer Vielfalt und trotz aller Unterschiede zwischen den Lebewesen und Kulturen, die sich in diesen Welten entwickelt haben, gelten in ihnen die selben Gesetze der Natur und der Magie.
Im Gegensatz hierzu ist man in den Chaoswelten nie vor unerwarteten Entwicklungen sicher, es kann durchaus geschehen, daß ein Apfel nicht zu Boden fällt, sondern in der Luft schwebt, nachdem er sich vom Baum gelöst hat. Unter den Chaoswelten gibt aber beträchtliche Unterschiede hinsichtlich ihrer Stabilität und der Häufigkeit von allen Naturgesetzen spottenden Ereignissen. Dämonen nennen die Chaoswelten ihre Heimat. Die meisten von ihnen kümmern sich nicht um unsere Welt und verhalten sich ihren Bewohnern gegenüber gleichgültig. Eine Ausnahme bilden hierbei die Dunklen Dämonen, deren Heimat ein Ebenen der Finsternis genannter Teil der Chaoswelten ist. Sie versuchen, Einfluß auf die Entwicklung unserer Welt zu nehmen und dort aktiv die Annäherung an den Zustand des absoluten Chaos zu fördern.
Trotz ihren dem Wohl der Menschheit abträglichen Zielen und ihrer meist unerfreulichen Eigenheiten finden sie Helfer unter den Menschen, die sich durch einen Pakt mit den dunklen Mächten persönliche Vorteile versprechen oder aus religiöser Überzeugung das absolute Chaos als den letztendlich erstrebenswerten Zustand ansehen, in dem alle Gegensätze aufgehoben sind. Hierbei spielen Krieger und Priester des Chaos, Beschwörer mit finsteren Mentoren und andere finster orientierte Gestalten eine nicht untergeordnete Rolle, denn sie handeln im Sinne der Dunklen Dämonen, die somit ihre Ziele verfolgen können, auch wenn sie nicht auf Erden weilen.
Die Nahen Chaoswelten unterscheiden sich bei oberflächlicher Betrachtung nicht von den Parallelwelten unserer Welt. Am anderen Ende der Existenzebenen befindet sich das Absolute Chaos, in dem eine vollständige Vermischung der fünf Elemente stattgefunden hat und alle Gesetze aufgehoben sind. Durch zufällige Umgruppierung der Elemente kommt es auch im absoluten Chaos örtlich und zeitlich begrenzt zur Ausbildung von Landschaften und Wesen, die Erscheinungsformen unserer Welt ähneln können, doch meist sind die Ausgeburten des Chaos so fremdartig, daß sie die Gesundheit des menschlichen Geistes, der mit ihnen konfrontiert wird, gefährden.
Einige der Wissenschaftler glauben, daß die Anordnung der Existenzebenen von den Elementaren Urebenen bis hin zum absoluten Chaos auch eine zeitliche Entwicklung unseres Multiversums widerspiegelt, die durch eine fortschreitende Durchmischung der Elemente gekennzeichnet ist. Der Mensch, der selbst eine Mischung der Elemente Wasser, Erde und Luft ist, ist nach ihrem Glauben nur eine unbedeutende und vorübergehende Erscheinung im äonenlangen Übergang von der vollkommenen Ordnung bis hin zur absoluten Unordnung.Ihre Ansicht widerspricht hierbei jedoch dem druidischen Glauben, der von der Gleichzeitigkeit aller Existenzebenen ausgeht.
Unsere Welt und ihre Parallelwelten stellen demnach einen Zustand des Gleichgewichtes zwischen der alles erstickenden Ordnung der Urebenen und der zerstörerischen Kraft des Chaos dar. Dem Mensch kommt eine wesentliche Rolle in der Bewahrung dieses Gleichgewichtes zu.
Der Beschwörungsvorgang
Um ein Elementarwesen oder Dämonen zu beschwören zu können, muß der Zauberer umfangreiche Vorbereitungen treffen. Er muß ein passendes Opfer beschaffen, um das übernatürliche Wesen in den Wirkungsbereich seines Zaubers zu locken. Er muß sich durch Fasten oder Konzentrationsübungen oder durch Einnahme von Rauschmitteln in den nötigen Bewußtseinszustand versetzen, um mit seiner Magie andere Existenzebenen erreichen zu können. Schließlich muß er ein Polygon, ein regelmäßiges Vieleck, mit sorgfältig vorbereiteter Farbe oder Kreide auf eine geeignete Fläche zeichnen und mit Zauberrunen und anderen magischen Mitteln die Art des Wesens beschreiben, welches beschworen werden soll. Der Durchmesser des Zirkeln sollte zwischen 1 und 3 Meter betragen. Die Zahl seiner Ecken bestimmte die Existenzebene, die das vom Beschwörer geschaffene Weltentor mit unserer Welt verbindet.
Tetragon: Elementare Urebenen
Pentagon: Urwelten
Hexagon: unsere Welt oder Parallelwelten
Heptagon: Nahe Chaoswelten
Octagon: Ebenen der Finsternis
Ein magisches Polygon ermöglicht Elementarwesen und Dämonen unsere Welt zu betreten. Um sie am sofortigen Entweichen zu hindern, zeichnet der Beschwörer um das Vieleck meist ein passenden Polygramm herum.
Einen regelmäßigen vielzackigen Stern, dessen Spitzen auf einem Kreis liegen. Zusammen mit weiteren Zauberrunen und –symbolen soll dieser magische Zirkel die herbeigerufenen Wesen festhalten, bis der Zauberer sie frei gibt.
Das Anlegen eines Polygramms muß sehr sorgfältig erfolgen. Es kann immer wieder von Beschwörern genutzt werden, so lange es nicht verwischt wird. Werden Stern oder Kreis von einem Außenstehenden verwischt, so hält das Polygramm die heraufbeschworene Kreatur nicht mehr. Die ist ein sehr gefährliches Ereignis, da der Magier diesem Wesen dann nahezu wehrlos gegenübersteht. Solche Vorfälle enden zumeist mit dem Tode des Beschwörers, wenn dieser wenig Erfahrung besitzt. Wird das Polygon im Inneren des Kreises unterbrochen, so kann es nicht mehr als Tor zwischen den Welten dienen.
Folgende Grundformen der Polygramme werden unterschieden:
Tetragramm:
Pentagramm:
Hexagramm:
Heptagramm:
Oktagramm:
Das eigentliche Beschwörungsritual hängt von der Stärke des zu beschwörenden Wesens ab. Der Beschwörer trägt hierbei eine speziale Ritualgewandung, die für solche Zwecke bestimmt ist. Wie nun genau die Heraufbeschwörung und Fesselung des Wesens, sowie die Auftragserteilung und die Rückkehr des Wesens auf seine Heimatebene von statten geht, ist mir im Detail nicht bekannt. Da dies immer individuell für jede Beschwörung eines Wesens ist, solltet Ihr im Falle noch offener Fragen einen Daimonologen konsultieren.
Das Heraufbeschwören hat bei dessen Gelingen den Effekt, daß das Gewünschte Wesen erscheint. Sollte das Opfer nicht angenommen werden, so wird auch kein Wesen erscheinen.
Höhere Dämonen nutzen jedoch häufig den ihnen gebotenen Weg in die Welt der Menschenzu gelangen, so daß sie auch bei geringen Opfergaben dem Ruf des Zauberers folgen werden. Es kann auch geschehen, daß ein unerwartetes Wesen unverhofft im Inneren Zirkels erscheint.
Das Fesseln des Wesens spielt ebenfalls eine wichtige Rolle während der Beschwörung. Sollte es dem Zauberer nicht möglich sein, das Wesen auf seiner Ebene zu halten, wird es die Opfergabe annehmen und sofort in seine Heimatebene entschwinden.
Zum anderen sollte der Zauberer mit Bedacht eine sehr starke magische Barriere errichtet haben. Sollte das Wesen stärker sein, als dieser Schutzzauber, so kann es diese überwinden und ungehindert diesen Zauber angreifen, nachdem es das Polygramm verlassen hat.
Um einen solchen Vorfall zu verhindern, schützen erfahrene Beschwörer nicht nur den Beschwörungskreis mit einer Barriere, sondern stehen ebenfalls im Inneren eines Schutzkreises.
Nach der Beschwörung ist der Zauberer so eng mit dem Wesen verbunden, daß er sich mit einer Art mentalen Zwiesprache mit ihm verständigen kann. Diese Kommunikation ist jedoch auch von der Intelligenz des beschworenen Wesens abhängig, die nicht selten dem Verständnis von Tieren für ihre Umwelt gleichkommt. Der Zauberer erteilt nun dem Wesen einen Auftrag, für dessen Erfüllung er es frei läßt. Bei gefährlichen Dämonen sollte dieser Auftrag in jedemFall enthalten, dem Magier kein Leid zuzufügen und anschließend sofort in die Heimatebene zurückzukehren. Dämonen und Elementarwesen halten sich an die im Laufe der Verhandlungen gegebenen Versprechen. Sind sie böswillig, so versuchen sie höchstens, den Auftrag wörtlich zu erfüllen und dabei den eigentlichen Sinn zu verfehlen.
Die Rückkehr dieser Wesen gestaltet sich sehr einfach.. Niedere Dämonen und Elementarwesen kehren freien Willens wieder in ihre Heimatebene zurück, nachdem sie ihre Aufgaben erfüllt haben. Hierzu müssen sie den Ort aufsuchen, an dem sie unsere Welt betreten haben. Höhere Dämonen verspüren zumeist nicht den Wunsch, in die Ebenen der Finsternis zurückzukehren. Sie wollen auf unserer Welt verweilen, um ihre Ziele, die ich bereits ansprach, zu verfolgen.
In einem solchen Fall muß dieser Dämon in einem magischen Zirkel gefangen werden und mittels eines Rituals, welches dem einer Beschwörung recht ähnlich ist, gebannt werden.
Dämonen sind leichter zu beschwören, da die Chaoswelten vielfältig, für magische Kräfte empfängliche, Kreaturen hervorgebracht haben, so daß der Magier meist ein seinen Zwecken dienendes Wesen erreichen kann. Elementarwesen lassen sich nur schwer in die Welt der Menschen holen. Elementarbeschwörer gewinnen jedoch eine Affinität zu den Elementen, mit denen sie arbeiten, die ihnen bereits mit geringer Erfahrung diese schwierige Form der Magie ermöglichen. Im Prinzip können auch Bewohner von Parallelwelten oder gar Menschen oder Tiere unserer Welt selbst beschworen werden, aber diese Kunst beherrschen nur sehr erfahrene Zauberer. Die Lebewesen der Welt der Menschen sind weder so einheitlich wie Elementarwesen, noch so magieanfällig wie Dämonen.
Meister Sergios, 1198